Hae Kim: »Monolog« – Präsentation
Der Künstler Hae Kim, 1983 in Seoul (Südkorea) geboren, pflegt selbst eine mönchische Arbeitsweise: Tag für Tag druckt der in Braunschweig ausgebildete Künstler ein Wort aus dem Staub eines Buches, dessen Schrift er nach dem Lesen abgeschliffen und dessen Staub er gesammelt hat – jeden Tag neu, ein Leben lang. Im Kloster Lehnin, das einst eine große Bibliothek beherbergte, setzt er seine Arbeitsweise fort – und zeigt die Spuren seiner Arbeit: abgeschliffene Bücher und Worte. Künstlerische und spirituelle Praxis berühren sich.
Das Kloster Lehnin ist eine ehemalige Zisterzienserabtei im Ort Lehnin im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Im Jahr 1180 wurde die Abtei gegründet und bald danach mit Mönchen des im südfranzösischen Burgund entstandenen Zisterzienserorden besiedelt. Sie machten das Land urbar und legten den Grundstein für eine weitläufige romanisch-gotische Klosteranlage, die 1542 im Zuge der Reformation säkularisiert wurde. Heute gehört das Kloster zum Diakonissenhaus Teltow und beherbergt vor allem diakonische Einrichtungen.
Der Zisterzienserorden breitete sich vom französischen Cîteaux aus in ganz Europa aus. Der Orden, der Ende des 11. Jahrhunderts aus einer Reformbewegung des Benediktinerordens hervorging, trug maßgeblich zur Urbarmachung und Kultivierung noch unerschlossener ländlicher Gebiete bei. Die Spiritualität der Zisterzienser war und ist geprägt durch eine einfache Lebensweise, Hochschätzung der Handarbeit sowie ein kontemplatives Leben des Gebets, des Lesens und der Arbeit.