Reiner Maria Matysik und Daria Wartalska: »Anwesenheit« – Gottesdienst mit Präsentation

Im Rahmen des Artist-in-Residence-Projektes »Wanderer zwischen den Welten. Künstlerische Erkundungen im Einwanderungsland Brandenburg« begeben sich internationale Künstler*innen im Sommer und Herbst 2024 an drei Orten, an denen religiöse Einwanderer gewirkt haben, auf Spurensuche.

Kirche Dissen, Foto: Ekkehard Köhler

Die Künstlerin und Designerin Daria Wartalska, 1986 in Kluczbork (Polen) geboren, wird sich während ihres Aufenthalts in Dissen mit der sorbischen Keramikkunst beschäftigen – und unter dem Titel »Anwesenheit/Obecność/Pśibytnosć« eigene Gefäße für den liturgischen und gemeindlichen Gebrauch der Kirchengemeinde schaffen. Parallel arbeitet ihr Lebensgefährte, der 1967 in Duisburg geborene Bildhauer Reiner Maria Matysik, gemeinsam mit Anwohner*innen sorbischer Herkunft an einem »Monument für die Sorben«.

Dissen/Dešno ist ein Dorf in der Niederlausitz am Rande des Spreewalds, dessen doppelter Ortsname – von Altsorbisch »dych« für »Nebel/Dunst« – seine sorbische Geschichte verrät. In der 1772 nach einem Dorfbrand wieder erbauten Kirche rahmen wendische/sorbische Bibelworte Darstellungen des Lebens Jesu. Pfarrer Bogumił Šwjela förderte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die niedersorbische Sprache.

Die Sorben, auf Deutsch auch Wenden, siedelten vorwiegend in der Lausitz. Im Nationalsozialismus verfolgt, sind die Sorben heute in Deutschland als nationale Minderheit mit eigener Sprache und Flagge anerkannt und prägen mit ihren traditionellen Handwerkstechniken, Brauchtümern und Trachten das kulturelle Leben in ihren Regionen.

Termin:
29.09.2024, 10:00 Uhr

 

Ort:
Kirche Briesen
Dorfstraße 16
03096 Briesen

 

Eintritt frei