Forms of Love
Peles Duo
Vom 15. Februar bis 12. Mai 2024 zeigt die Stiftung St. Matthäus, Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), die Ausstellung »Forms of Love« von Peles Duo (ehemals Peles Empire) in der St. Matthäus-Kirche (Matthäikirchplatz, 10785 Berlin). Im Dialog mit dem Hohelied Salomons gestaltet Peles Duo im Spannungsfeld von Passions- und Osterzeit den Kirchenraum der St. Matthäus-Kirche. Ausgehend vom zentralen Motiv des Granatapfels entstehen während der Ausstellungszeit vieldeutige Objekte und Skulpturen – Formen der Liebe.
Aufgewühlter Boden in aufgewühlten Zeiten: Seit dem 14. Februar, dem Beginn der Passionszeit, haben die Künstlerinnen Barbara Wolff und Katharina Stöver (Peles Duo, ehemals Peles Empire) den Kirchenboden der St. Matthäus-Kirche in eine Steinwüste verwandelt: 6000 A3-Fotodrucke lassen den Kirchenboden wie ein erkaltetes Lavafeld oder ein Geröllfeld, in dem wie Schätze einzelne Kristalle hervorblitzen, erscheinen.
Eigentlich ist es der Blick ins Innere ihrer schwarzen Tonskulpturen, von denen eine – »The One and the Many« – auf dem Altar der Kirche steht und den Raum in sich zusammenfasst. Diese wiederum sind von der Form eines geöffneten Granatapfels inspiriert – Symbol der Liebe im alttestamentlichen Hohelied Salomos und doppeltes Symbol der Wunde und der Fruchtbarkeit in der Kunst- und Kirchengeschichte.
Der aufgewühlte Kirchenboden, der auch die Kriegszerstörung der Kirche in Erinnerung ruft und an verbrannte Erde erinnert, wird zum schwankenden und zugleich fruchtbaren Boden für weitere Formprozesse, wenn die Künstlerinnen während der Ausstellungszeit in der Kirche im Rahmen von fortlaufenden Performances Tonskulpturen schaffen, die an das Formenrepertoire des Kirchenbodens anknüpfen und dieses fortsetzen. Der Kirchenraum wird zum Inkubator für neue »Formen der Liebe«, die im Laufe der Ausstellungszeit den Kirchenraum als Atelier und Ausstellungsraum bevölkern und die Ausstellung sukzessive erweitern.
Im Spannungsfeld von Schmerz/Wunde und Fruchtbarkeit/neuem Leben greifen die Künstlerinnen die Dramaturgie des Kirchenjahres zwischen Passionszeit und Osterzeit auf. Zugleich thematisieren sie eine zentrale Frage unserer Zeit: Wie kann in einer immer friedloser werdenden Welt die Liebe als urmenschliche Widerstandskraft des Menschen Form gewinnen? Liebe als Widerstand.
Ausführliche Informationen zu Peles Duo und das Begleitprogramm finden Sie in der PM zum Download (siehe ganz oben).