Am Abgrund der Bilder
Der Künstler Michael Müller zeigt in der St. Matthäus-Kirche einen zwischen 2013 und 2022 entstandenen Werkkomplex, der sich der Frage nach den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines künstlerischen Umgangs mit dem Holocaust widmet. In einer 16-teiligen Arbeit befragt Müller Gerhard Richters »Birkenau«-Zyklus, indem er dessen Schichten freilegt und Mechanismen zeigt, die bei genauer Betrachtung einen Raum für Diskussion öffnen. Die in der Ausstellung »Am Abgrund der Bilder« gezeigten Werke vereint, dass sie eine Befragung aus unterschiedlichen Perspektiven in einem weiten Spektrum künstlerischer Medien sind: Malerei, Skulptur, Fotografie und Text. Sie berufen sich auf die Offenheit des Fragens, verzichten auf eine endgültige Antwort und lassen stattdessen eine beständig zu führende Diskussion zu. Im Kirchenraum stellen Müllers Arbeiten nicht nur die Frage nach dem biblischen Bilderverbot neu, sondern auch die Frage nach einem Gott, der den millionenfachen Mord zulassen konnte.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank.
Die Veranstaltung wird moderiert von Pfarrer Hannes Langbein.