Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Todestages des Pianisten Karlrobert Kreiten

Florian Heinisch spielt
»Das ungespielte Konzert«
von Karlrobert Kreiten

 

Oliver Hilmes liest
»Schattenzeit. Deutschland 1943: Alltag und Abgründe«

Karlrobert Kreiten © Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Aus Anlass des 80. Todestages des Pianisten Karlrobert Kreiten lädt die Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand herzlich zu einem Gedenkkonzert mit begleitender Lesung ein.

KARLROBERT KREITEN (1916–1943) feierte bereits in den 1920er-Jahren Erfolge als Pianist. Im Frühjahr 1933 wurde er mit dem Felix-Mendelssohn-Preis ausgezeichnet und setzte sein Musikstudium in Wien fort. 1937 kehrte er nach Berlin zurück und zählte zu den großen Nachwuchsbegabungen unter den deutschen Pianisten. Er galt nicht als ein politisch interessierter Mensch. Im März 1943 äußerte Kreiten unter dem Eindruck der Niederlage von Stalingrad gegenüber einer Jugendfreundin seiner Mutter, dass der Krieg verloren sei, und nannte Hitler »einen Wahnsinnigen«. Die Frau denunzierte Kreiten. Anfang Mai 1943 wurde er unmittelbar vor einem Konzert in Heidelberg festgenommen, nach Berlin überstellt und von der Gestapo verhört. Am 3. September 1943 verurteilte der Volksgerichtshof Kreiten wegen »Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und defaitistischer Äußerungen« zum Tode. Trotz mehrerer Gnadengesuche wurde er vier Tage später in Plötzensee ermordet.

FLORIAN HEINISCH (*1990) begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierunterricht. Er studierte Klavier an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig und anschließend in Karlsruhe. Meisterkurse bei renommierten Pianisten ergänzen seine Studien. Heinisch ist u. a. Preisträger des Internationalen Grotrian-Steinweg-Wettbewerbs Braunschweig und des Kleinen Schumann-Wettbewerbs sowie des Bachwettbewerbs Köthen und des Internationalen Steinway Klavierwettbewerbs.

OLIVER HILMES (*1971) studierte Geschichte, Politik und Psychologie und wurde mit einer Studie über den Zusammenhang von Antisemitismus und Kritik an der Moderne promoviert. Seit 2002 arbeitet er für die Stiftung Berliner Philharmoniker. Bekannt wurde Oliver Hilmes durch seine Biografien über Alma Mahler-Werfel, Cosima Wagner und Ludwig II.

Hinweis: Durch Ihre Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie zu, dass die dort entstandenen Fotos für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit (u.a. Internetauftritte, soziale Medien, Druckprodukte) verwendet werden dürfen.

Termine:
19.10.2023, 19:00 Uhr

 

Ort:
St. Matthäus-Kirche
Matthäikirchplatz
10785 Berlin

 

Eintritt frei

 

Anmeldung bis zum 17.10.2023 per E-Mail: veranstaltung@gdw-berlin