Die Aufstände im Warschauer Ghetto und in den Vernichtungslagern Treblinka und Sobibor 1943

Festvortrag der Gedenkstätte Deutscher Widerstand aus Anlass des 79. Jahrestages des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944.

Referent: Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Touro University Berlin

Wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung bis zum 16. Juli 2023 per E-Mail erbeten: veranstaltung@gdw-berlin.de.

Jüdischen Widerstand hat es gerade im östlichen Europa an vielen Orten gegeben. Untergrundorganisationen in Ghettos, jüdische Partisanen oder spontane Gegenwehr bei der Ankunft von Erschießungskommandos waren immer wieder zu beobachten. Die Jüdinnen und Juden gingen nicht »wie die Lämmer zur Schlachtbank«. So kam es 1943 im Warschauer Ghetto sowie den Vernichtungslagern Treblinka und Sobibor zu drei spektakulären Aufständen, teils wochenlangen Kämpfen und Massenfluchten. Die Mörder waren geschockt, doch der Holocaust ging trotzdem weiter. Die Situation der Jüd*innen unterschied sich deshalb fundamental von allen anderen nationalen Widerstandsformen: Angesichts des nationalsozialistischen Staatsziels der »Endlösung«, dem Massenmord an den Jüd*innen Europas, war das Überleben untrennbar mit der Notwendigkeit des Widerstands verbunden.

Der Historiker Stephan Lehnstaedt ist seit 2016 Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien an der Touro University Campus Berlin. 2008 an der Universität München promoviert, arbeitete er zwischen 2010 und 2016 am Deutschen Historischen Institut in Warschau und habilitierte sich Neuerer und Neuester Geschichte an der Technischen Universität Chemnitz. Stephan Lehnstaedt hat eine Vielzahl von Veröffentlichungen zu Fragen des Imperialismus, der beiden Weltkriege, des Holocaust, der Wiedergutmachung und der Gedenkkultur in Europa vorgelegt.

Termin:
19.07.2023, 20:00 Uhr

 

Ort:
St. Matthäus-Kirche
Matthäikirchplatz
10785 Berlin