»Der Liebe und dem Leid«
Am 6. Juli 1919 eröffnete der jüdische Arzt und Sexualreformer Magnus Hirschfeld das »Institut für Sexualwissenschaften« in Berlin-Tiergarten. Die umfangreiche Bibliothek, die vielfältigen Sammlungen und die Beratungs- und Therapieangebote zogen Patient*innen und Besucher*innen aus der ganzen Welt an. Menschen aller Schichten konnten sich vor Ort z.B. über Empfängnisverhütung oder den Schutz vor Geschlechtskrankheiten informieren. Das Institut blieb viele Jahre die einzige Einrichtung, die das Thema Sexualität in seiner ganzen Breite behandelte, und wurde 1933 von den Nationalsozialisten geplündert und geschlossen. Magnus Hirschfeld gehört zu den Vorkämpfern der Homosexuellen- und Queerbewegung.
Mit seinem Buch »Der Liebe und dem Leid« zeichnet der Medizinhistoriker Dr. Rainer Herrn ein Bild der legendären Institution – er stellt ihre Protagonisten vor, schildert die Kämpfe um die Abschaffung des »Homosexuellenparagraphen« 175 und folgt den Schicksalen der Menschen, die im Institut Hilfe suchten.
»Der Liebe und dem Leid« ist 2022 im Suhrkamp-Verlag erschienen.