»Der Krieg ist zurück in Europa« – diese seit dem 24. Februar 2022 oft geäußerte Ansicht ist ein Euphemismus. Der Krieg war seit dem 8. Mai 1945 vom Kontinent nicht verschwunden. Er setzte sich in anderen Erscheinungsformen fort. Und er tobt mit äußerster Brutalität in der Ukraine, die nach dem Willen der russischen Führung zerstört werden soll. Intellektuelle aus der Ukraine flüchteten aus der zerstörten Heimat und kamen in die Städte Europas. Sie leben, arbeiten, lernen und lehren hier – und weltweit. Ebenso verließen Oppositionelle vor Repression und Terror ihre Heimat Russland und Belarus.

Autor*innen und Aktivist*innen aus der Ukraine, aus Russland und aus Belarus stellen im Rahmen einer mehrteiligen Lese- und Gesprächsreihe nacheinander Texte über den Krieg und seine Auswirkungen über die Grenzen des Landes hinaus vor. Im Gespräch mit Manfred Sapper erkunden sie die Ursachen des Konflikts und sprechen über zukünftige Strategien.

Am ersten Abend sind die ukrainische Autorin, Herausgeberin und Verlegerin Kateryna Mishchenko sowie die Übersetzerin und Kulturvermittlerin Irina Bondas zu Gast. Moderiert wird die Veranstaltung von Manfred Sapper, Chefredakteur von OSTEUROPA. Micha Busch begleitet die Veranstaltung musikalisch am präparierten Flügel.

Kateryna Mishchenko (*1984 in Poltava, Ukraine) lebt derzeit in Berlin und ist Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Im März 2023 ist der von ihr und Katharina Raabe herausgegebene Band »Aus dem Nebel des Krieges« bei Suhrkamp erschienen.

Irina Bondas (*1985 in Kiew, Ukraine) lebt in Berlin und arbeitet als Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin. Als Kulturvermittlerin ist sie für zahlreiche Institutionen und internationale Festivals tätig. Lehraufträge führten sie zuletzt an die Universität für angewandte Kunst Wien und die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Manfred Sapper (*1962 in Kassel) ist Historiker und seit 2002 Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa. Er ist Herausgeber mehrerer Bücher zum Schwerpunkt Ukraine, u.a. »Testfall Ukraine. Europa und seine Werte« (gemeinsam mit Katharina Raabe), Suhrkamp, 2015.

In Kooperation mit Modell Berlin e.V.
Konzeption: Thomas Martin

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.